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Überblick über Guangzhou
Guangzhou oder Kanton ist eine Stadt im Süden der Volksrepublik China mit 3.152.825 Einwohnern im geographischen Stadtgebiet und 7.950.000 Einwohnern im administrativen Stadtgebiet. Sie ist Hauptstadt der Provinz Guǎngdōng (auch als „Kanton-Provinz“ bekannt) sowie ein bedeutender Industrie- und Handelsstandort.
In China wird die Stadt auch Suì oder Yángchéng (Stadt der Ziegen) genannt. Dies geht auf das Wahrzeichen der Stadt - eine Statue mit fünf Ziegen – zurück.
Es wird angenommen, dass das Gebiet um Guangzhou bereits im 9. Jh. v. Chr. besiedelt wurde. Während der Qin-Dynastie war die Stadt die Hauptstadt der Präfektur Nanhai. Andere Historiker gehen davon aus, dass sich im Jahr 214 v. Chr. Menschen im Raum Guangzhou niedergelassen haben. Das älteste Siedlungsgebiet im heutigen Guangzhou lag nach dieser Theorie in Panyu. Seitdem war das Gebiet durchgehend bewohnt. Panyu wuchs vor allem, als es im Jahre 206 v. Chr. die Hauptstadt des Nanyue-Königreiches wurde. Die westliche Han-Dynastie annektierte das Königreich im Jahr 111 vor Christus. Seitdem ist Panyu eine Provinzhauptstadt. Im Jahre 226 wurde die Stadt zum Sitz des Bezirkes Guang. Die Menschen gewöhnten sich daran, die Stadt Guangzhou statt Panyu zu nennen.
In der subtropischen Klimazone liegend ist das Klima in Guangzhou das ganze Jahr über relativ angenehm, ohne große Hitze und strengen Winter, mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 21.7°C und einer Temperaturdifferenz von 15°C- 17°C. Der jährliche Niederschlag beläuft sich auf 1982,7 mm und die jährliche relative Feuchtigkeit erreicht 77%.

Tianhe-Bezirk mit CITIC-Plaza-Turm (Bild: S. Bock)
Die Nähe zu Hongkong hat - wie im gesamten Perlflussdelta - einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung gehabt.
Zwischen 1949 und 1979 war Guangzhou bei weitem die wirtschaftlich führende Stadt der Region. Dies lag vor allem an der China Import and Export Fair (auch Canton Fair genannt), die in Guangzhou im April und Oktober jeden Jahres veranstaltet wird. Dass Guangzhou als Austragungsort dieser Messe ausgesucht wurde, lag an seiner Nähe zu Hong Kong und seiner traditionellen Rolle als Chinas Tor zur Welt. Zwischen 1949 und 1979 war die Canton Fair die einzige nennenswerte Verbindung der chinesischen Wirtschaft mit der Weltwirtschaft.
Ab den achtziger Jahren investierten viele ausländische Unternehmen in Guangzhou. Zunächst war ihr Ziel vor allem die Erschließung des südchinesischen Marktes. Guangzhou war im Jahr 2002 nach Shanghai und Peking die Stadt mit der größten Wirtschaft in Festlandchina. Im Vergleich zu anderen Städten des Perlflussdeltas ist die Wirtschaft Guangzhous nicht nur die größte, sondern auch die vielseitigste.
Im Jahr 2002 waren die wichtigsten Industriezweige Guangzhous die Transportausrüstung (5,09 Mrd. US$), Chemie (4,21 Mrd. US$), elektronische Telekommunikationsgeräte (3,67 Mrd. US$) und elektrische Geräte und Maschinen (2,72 Mrd. US$). In der Leichtindustrie ist die Produktion von Textilien, Lederprodukten und Plastikprodukten weit entwickelt. Andere wichtige Industrien sind der Schiffbau, Nahrungsmittelverarbeitung, Zuckerraffinerie, Eisen- und Stahlproduktion und Kautschukprodukte.
Guangzhou ist innerhalb Guangdongs das führende Zentrum einer Reihe von Dienstleistungen. Dazu gehören Software, Logistik und Distribution. Weitere führende Dienstleistungssektoren sind Transport, Lagerung, Post und Telekommunikation, Handel, Banken, Versicherungen und Immobilien. Guangzhou ist auch ein wichtiger Austragungsort von Messen. Das neue Messegelände Pazhou International Convention and Exhibition Centre hat eine Fläche von 10,5 Quadratkilometern.
Im Jahr 2002 hatten mehr als 8700 multinationale Unternehmen Niederlassungen in Guangzhou. Bedeutende Investoren sind unter anderen japanische Autohersteller wie Honda, Nissan und Isuzu. 2004 kam auch Toyota hinzu. Ausländische Dienstleister wie zum Beispiel Carrefour, 7-Eleven und Allianz SE werden vor allem von der wohlhabenden Bevölkerung der Stadt angezogen.