Sehenswürdigkeiten von Guangzhou im Profil

Guangzhou (Kanton) ist die Hauptstadt Guangdongs und zählt zu den größten Städten Südchinas. Ihr unterstehen zehn Stadtbezirke und zwei Kreise. Die ca. 9 Mio. Einwohner, sind hauptsächlich Kantonesen, die den kantonesischen Dialekt sprechen. Guangzhou liegt an der Mündung des Perlflusses in der Provinz Guangdong, die im Südosten vom Südchinesischen Meer, von Hongkong und Macao begrenzt wird. Viele Sehenswürdigkeiten in Guangzhou sind eine Reise wert.

Blick auf Canton Tower und Zhujiang New Town (Bild: S. Bock)
Blick auf Canton Tower und Zhujiang New Town (Bild: S. Bock)
 
Canton Tower (广州电视观光塔)
Der Canton Tower ist ein 610 Meter hoher Fernseh- und Aussichtsturm. Er ist der zweithöchste Fernsehturm der Welt. Die außergewöhnliche Architektur besteht aus einer hyperbolischen Struktur von zwei versetzt laufenden Ellipsen und wurde in einer Kooperation des niederländischen Architekturbüros Information Based Architecture (IBA) mit dem Londoner Ingenieurbüro Ove Arup & Partners Hong Kong Ltd (Aruba) entworfen und anlässlich der 2010 in Guangzhou stattfindenden Asian Games eröffnet.

Shamian-Insel (沙面岛)
Shamian wurde im Jahr 1859 zur britischen und französischen Konzession. Seitdem entstanden hier Konsulate, Banken, Kirchen und Krankenhäuser im damaligen Baustil der beiden Länder. Die meisten von ihnen sind bis heute noch gut erhalten.
Auf der Insel Shamian wachsen 154 über einhundert Jahre alte Bäume. Der älteste ist schon dreihundert Jahre alt. Tagsüber sind hier auch viele Ausländer zu sehen, die am Ufer ein Bier genießen. In der Abenddämmerung beobachten sie den Sonnenuntergang. Abends bummeln hier die Liebespärchen.

Auf der Shamian-Insel (Bild: S. Bock)
Auf der Shamian-Insel (Bild: S. Bock)
 
Das Institut der Bauernbewegung (农民运动讲习所)
Das Institut der Bauernbewegung befindet sich in einem ehemaligen Konfuziustempel aus dem 16. Jahrhundert. Im Jahre 1924 wurde dieses Institut gegründet. 1926 und 1927 unterrichtete hier Mao Zedong Studenten in der kommunistischen Lehre, danach wurden sie in die Provinzen zur Führung der Bewegung gesandt. Mao war vom Kongress der Kommunistischen Partei die Verantwortung für dieses Institut übertragen worden. Viele seiner theoretischen Arbeiten entwickelten sich aus seiner hiesigen Lehrtätigkeit. Das Gebäude ist ein Beispiel für die Architektur des 16. Jahrhunderts. Beim Besuch dieses Hauses werden Sie in Maos Büro, in seinen Schlafraum, in die Schulräume, in die Kantine und in die Studenten-Schlafsäle geführt.

Die Fußgängerzone Shangxiajiu (上下九步行街)
Die Shangxiajiu-Fußgängerzone, die erste Fußgängerzone in Guangzhou, ist die traditionelle, größte und am besten erhaltene Geschäftsstraße Guangzhous. Die Straße wird von überdachten Wandelgängen flankiert, wie sie noch oft in Südeuropa und in den Ländern am Mittelmeer zu sehen sind. Da es in Guangzhou oft regnet, baute man hier die Wandelgänge als Regenschutz für Fußgänger – eine gelungene Kombination von chinesischem und westlichem Baustil.

Der Baiyun-Berg (白云山)
Der Baiyun-Berg in einem nördlichen Vorort von Guangzhou gelegen, ist das bekannteste Landschaftsgebiet in Guangzhou. Der Gipfel Moxingling ist in der Regel von weißen Wolken umhüllt. Außerdem befinden sich der Südchinesische Botanische Garten, das Mingzhu-Gebäude, der Nengren-Tempel und die Jiulong-Quelle auf dem Berg.

Der ehemalige Sitz der Huangpu-Militärschule (黄埔军校旧址)
Die Huangpu-Militärschule wurde für die Ausbildung von Offizieren errichtet. Sie befindet sich auf der Changzhou-Insel, 20 km südöstlich von der Stadt Guangzhou entfernt. Im Mai 1924 wurde sie von Dr. Sun Yat-sen mit Hilfe der Sowjetunion ins Leben gerufen. Heute sind nur das Tor der Schule, das Sun Yat-sen-Denkmal, sein Wohnhaus, der Klub und das Schwimmbad erhalten.

Tempel:
Der Ahnentempel der Familie Chen (陈家祠)
Der Ahnentempel liegt in der Zhongshan 7 Straße. Gebaut wurde er in den letzten Jahren der Qing-Dynastie. Er war der Ort, wo Einwohner aus 72 Kreisen der Provinz Guangdong, die Chen hießen, ihren Ahnen opferten. Die imposanten Bauwerke mit prächtigen Dekorationen sind vom Stil der Provinz Guangdong geprägt.

Der Tempel der sechs Banyan-Bäume (六榕寺)
Dieser Tempel wurde im Jahre 537 in der Zeit der Südlichen Dynastien angelegt. Der Name stammt von einer Kalligraphie des bekannten Dichters Su Dongpo der Song-Zeit. Im Tempel steht eine Blumenpagode, auch Pagode der tausend Buddhas genannt. Sie ist 57,6 Meter hoch, besteht außen aus neun und innen aus 17 Stockwerken. Vom obersten Stockwerk hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt.

Die Statue der fünf Ziegen im Yuexiu-Park (Bild: S. Bock)
Der Tempel der sechs Banyan-Bäume (Bild: S. Bock)
 
Der Guangxiao Tempel (光孝寺)
Diese Anlage ist die älteste in Guangzhou. Im 3. Jahrhundert hieß sie Jinzhi Si (Verbotener Tempel), später Wanguan Chaotin (Tempel des Kaiserlichen Hofes) oder Xiyun Daogong (Tempel der Wolken aus dem Westen). Dieser Ort ist besonders wichtig für Buddhisten, weil der berühmte Mönch Hui Neng sich hier im 7. Jahrhundert aufhielt. Die ursprünglichen Tempelgebäude sind im 17. Jahrhundert niedergebrannt.

Museen:
Guangdong Kunstmuseum (广东美术馆)
Das Guangdong Kunstmuseum befindet sich auf der Ersha-Insel (二沙岛) und beheimatet zeitgenössische chinesische Kunst mit einem Fokus auf Künstler der Provinz Guangdong und der Küstenregionen im Südosten Chinas. Es finden dort auch Wechselausstellungen internationaler Kunst statt.

Südliche-Yue-Gräber-Museum (西汉南越王博物馆)
Das Südliche-Yue-Gräber-Museum ist bekannt als das Museum der Westlichen Han-Dynastie. Es steht neben dem Grab des Südlichen Yue-Königs, der der zweite Herrscher des Südlichen Yue-Königreiches war (ca. 100 v. Chr.). Die Gegend um Guangzhou hieß während der Han-Dynastie (206-220n.Chr.) Südliches Yue-Königreich. Es ist ein exzellentes Museum mit englischen Erklärungen.

Das Guangzhouer Museum (广州美术馆)
Das Guangzhouer Museum befindet sich im Yuexiu-Park. Das Museum präsentiert zahlreiche Exponate über die Geschichte und Kultur der Stadt und veranstaltet regelmäßig Ausstellungen.
Das Guangzhouer Museum wurde im Jahr 1929 gegründet, aber in den Kriegsjahren zerstört. Im Jahr 1950, direkt nach der Gründung des Neuen Chinas, beschloss die Stadtregierung, das Museum wieder aufzubauen. Heute besitzt das Museum mehr als 50.000 Exponate, die wertvolle Materialien für Studien über Politik, Wirtschaft, Kultur, Verkehr, Handel und den Städtebau der Stadt Guangzhou liefern.

Parks:
Der Kulturpark
Dieser Park wurde 1951 angelegt. Hier finden viele kulturelle Veranstaltungen statt. Die Besucher erwarten viele Attraktionen unter freiem Himmel.
 
Der Yuexiu-Park (越秀公园)
Der Yuexiu-Park ist mit 93 Hektar Fläche der größte Park in Guangzhou. Man findet in ihm den Zhenhai-Turm, das Sun Yat-sen Denkmal und die Skulptur der Fünf Ziegenböcke. Die Skulptur der Fünf Ziegenböcke wurde 1959 errichtet und ist ein Symbol der Stadt Guangzhou. Die Legende besagt, dass vor langer Zeit fünf göttliche Wesen, die Kleider in fünf verschiedenen Farben trugen, durch die Lüfte reitend nach Guangzhou kamen. Jeder von ihnen brachte den Menschen Reis mit, die dies als Zeichen dafür deuteten, dass die Gegend für immer von Hungersnöten befreit bleibe. Guangzhou bedeutet weite Region. Von diesem Mythos leitet sich der zweite Name der Stadt ab, nämlich Ziegenstadt oder Stadt der Ziegenböcke.


Die Statue der fünf Ziegen im Yuexiu-Park (Bild: S. Bock)